Ein gewöhnlicher Montagmorgen. Sarah saß wie immer an ihrem Schreibtisch, den Blick auf den Bildschirm geheftet, während die To-Do-Liste länger zu werden schien. Sie fühlte sich ausgelaugt, als hätte sie alles gegeben, ohne die Anerkennung, die sie sich wünschte. Im Teammeeting später an diesem Tag blieb sie still, auch wenn sie innerlich wusste, dass sie eine Lösung für das Projektproblem hatte. „Es ist nicht genug“, dachte sie.

Was Sarah nicht wusste: Sie trug eine Stärke in sich, die sie nicht bewusst wahrnahm. Eine Stärke, die sie befähigte, in schwierigen Situationen innovative Ideen zu entwickeln und andere Menschen zu inspirieren. Doch erst ein Schlüsselmoment würde ihr klar machen, dass genau diese verborgene Kraft sie weiterbringen würde – im Job und im Leben.

Jeder von uns hat solche verborgenen Stärken. Talente und Fähigkeiten, die wir entweder noch nicht vollständig erkannt haben oder denen wir nicht genügend Bedeutung beimessen. Oftmals verstecken sich diese Stärken hinter Selbstzweifeln oder dem Drang, gesellschaftlichen Erwartungen gerecht zu werden. Doch was wäre, wenn genau diese verborgenen Qualitäten der Schlüssel zu größerem Erfolg und Zufriedenheit wären?

Warum bleiben unsere Stärken oft unentdeckt?

Es gibt mehrere Gründe, warum viele Menschen ihre Stärken nicht voll wahrnehmen:

1. Selbstwahrnehmung vs. Fremdwahrnehmung: Oftmals sehen andere in uns Talente, die uns selbst gar nicht bewusst sind. Wir neigen dazu, unsere Fähigkeiten als selbstverständlich hinzunehmen, weil sie für uns „normal“ erscheinen. Was für uns einfach erscheint, ist für andere vielleicht eine beeindruckende Stärke.

2. Fokus auf Schwächen: In unserer Leistungsgesellschaft liegt der Fokus häufig darauf, an unseren Schwächen zu arbeiten. Dieser Ansatz kann zwar hilfreich sein, aber er lenkt oft von der Förderung unserer Stärken ab. Es kann sogar dazu führen, dass wir diese ignorieren oder unterschätzen.

3. Mangelndes Feedback: Ohne regelmäßiges Feedback von Kollegen, Freunden oder Mentoren ist es schwierig, sich seiner verborgenen Stärken bewusst zu werden. Viele Menschen brauchen externe Anstöße, um ihr Potenzial zu erkennen.

Wie du deine verborgenen Stärken erkennst

Der erste Schritt zur Entdeckung deiner ungenutzten Stärken ist Reflexion. Es gibt einige praktische Methoden, die dir dabei helfen können:

1. Feedback von anderen einholen: Frage Kollegen, Freunde oder Familienmitglieder, welche Eigenschaften sie an dir schätzen oder welche Fähigkeiten sie besonders bewundern. Manchmal überrascht uns, was andere in uns sehen.

2. Erfolge analysieren: Schau dir deine bisherigen Erfolge an – im Beruf, im Privatleben oder in Hobbys. Was hat dir dabei geholfen, diese Erfolge zu erzielen? Oftmals sind es bestimmte Fähigkeiten, die dir vielleicht gar nicht bewusst waren.

3. Fokus auf Freude und Leichtigkeit: Welche Aufgaben fallen dir besonders leicht, und welche machen dir Spaß? Wo verlierst du die Zeit aus den Augen, weil du völlig in einer Tätigkeit aufgehst? Hier könnten deine unentdeckten Stärken verborgen liegen.

Übertriebene Stärken: Wenn Stärken zu Schwächen werden

Manchmal nehmen wir unsere eigenen Stärken nicht wahr, weil sie in bestimmten Situationen als Schwächen erscheinen. Dies passiert, wenn Stärken übertrieben oder unkontrolliert eingesetzt werden. Was als positive Eigenschaft beginnt, kann sich dann ins Gegenteil verkehren.

Hier sind einige Beispiele für „übertriebene Stärken“:

1. Perfektionismus: Wer eine natürliche Stärke im Bereich der Detailgenauigkeit und des Qualitätsbewusstseins hat, wird oft als sehr gewissenhaft und präzise wahrgenommen. Doch übertriebener Perfektionismus kann dazu führen, dass man Projekte nicht abschließt, weil sie nie „perfekt“ genug erscheinen. Diese Stärke könnte als „Schwäche“ erscheinen, weil sie zur Überlastung oder Verzögerung führt.

Lösung: Setze dir klare Ziele, wann „gut genug“ tatsächlich gut genug ist. Erinnere dich daran, dass Perfektion nicht immer notwendig ist und dass Fortschritt wichtiger ist als ständige Perfektion.

2. Hilfsbereitschaft: Menschen, die stark hilfsbereit sind, haben oft die Fähigkeit, auf andere einzugehen und sie zu unterstützen. Doch wenn Hilfsbereitschaft übertrieben wird, kann es passieren, dass man die eigenen Bedürfnisse vernachlässigt und sich ausnutzen lässt. Wir enden in der Selbstaufgabe.

Lösung: Lerne, Grenzen zu setzen und auch mal „Nein“ zu sagen. Hilfsbereitschaft ist eine wunderbare Eigenschaft, aber sie sollte nicht auf Kosten deines eigenen Wohlbefindens gehen.

3. Durchsetzungsfähigkeit: Durchsetzungsstarke Menschen haben oft Führungskompetenz und können Entscheidungen klar kommunizieren. Doch wenn diese Stärke übertrieben wird, kann sie als Dominanz oder Sturheit wahrgenommen werden, was zu Konflikten führen kann.

Lösung: Achte darauf, auch die Meinungen und Bedürfnisse anderer zu berücksichtigen. Durchsetzungsfähigkeit sollte Hand in Hand mit Empathie gehen, damit deine Stärke in Balance bleibt.

4. Kreativität: Kreative Menschen haben oft brillante Ideen und Lösungen für Probleme. Doch manchmal kann eine übertriebene Kreativität dazu führen, dass man den Fokus verliert oder Projekte anfängt, ohne sie zu beenden.

Lösung: Setze dir konkrete Ziele und versuche, deinen kreativen Fluss durch Struktur und Planung zu kanalisieren. Kreativität sollte nicht auf Kosten von Produktivität gehen.

Wie du übertriebene Stärken balancierst

Die gute Nachricht ist: Übertriebene Stärken sind nichts anderes als Fähigkeiten, die aus dem Gleichgewicht geraten sind. Hier sind einige Strategien, um deine Stärken wieder ins Gleichgewicht zu bringen, damit du sie konstruktiv einsetzen kannst:

1. Selbstwahrnehmung schärfen: Werde dir bewusst, wann eine Stärke ins Extreme geht. Achte auf Feedback von anderen und reflektiere regelmäßig, ob du in bestimmten Situationen vielleicht „zu viel“ von einer Fähigkeit zeigst.

2. Ausgleich schaffen: Versuche, deine Stärken mit anderen Eigenschaften zu balancieren. Wenn du zum Beispiel stark durchsetzungsfähig bist, arbeite bewusst an deiner Empathie. Wenn du kreativ bist, schaffe dir Routinen, um auch produktiv zu bleiben.

3. Pausen einlegen: Manchmal neigen wir dazu, unsere Stärken zu übertreiben, weil wir uns zu sehr in eine Sache hineinsteigern. Gönne dir regelmäßig Pausen, um Abstand zu gewinnen und deine Fähigkeiten bewusst einzusetzen.

Vom Entdecken zum Entfalten

Sobald du deine Stärken erkannt hast, geht es darum, sie gezielt einzusetzen und weiterzuentwickeln. Hier sind einige Tipps, wie du das tun kannst:

1. Bewusst einsetzen: Überlege dir, wie du deine neu entdeckten Stärken gezielt im Alltag, bei der Arbeit oder in sozialen Situationen einsetzen kannst. Je öfter du sie anwendest, desto selbstverständlicher werden sie für dich.

2. Weiterentwickeln: Auch Stärken müssen gepflegt und gefördert werden. Du kannst gezielt Kurse belegen oder Mentoren finden, die dir helfen, diese Fähigkeiten weiter auszubauen.

3. Grenzen erweitern: Traue dich, neue Herausforderungen anzunehmen, die dich zwingen, deine Stärken auf ein neues Niveau zu heben. Oftmals entdecken wir erst in schwierigen Situationen, was wirklich in uns steckt.

Deine verborgenen Stärken sind wie ein Schatz, der darauf wartet, gehoben zu werden. Indem du dir Zeit nimmst, dich selbst zu reflektieren und bewusst Feedback von anderen einzuholen, kannst du dein volles Potenzial entfalten. Der Weg zur Selbstentfaltung beginnt oft mit der Erkenntnis, dass wir mehr sind, als wir glauben – und mehr können, als wir uns zutrauen.

Traue dich, deine Stärken ans Licht zu bringen, und du wirst überrascht sein, wie weit sie dich tragen können.

Wenn du dir dabei Unterstützung wünschst, vereinbare gern einen Termin für ein kostenfreies Kennenlerngespräch mit mir.

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